Knotenfestigkeit:
Geeigneter Schnurtyp:
Verwendungszweck:
Auch bekannt als:

Bis über 90% der linearen Schnurstärke je nach Schnurmaterial
Multifilament
Befestigung der Schnur an Kunstköder, Ringe, Ösen
Jack`s Geflechtknoten, Jack`s Multifile Knot

 

Der ehemalige kanadische Fliegenfischer Jack Miller entwickelte im Jahr 2011 einen Knoten für Fliegenfischer (Jack`s Knot). Der Knoten erschien mir mit zusätzlichen Windungen auch für geflochtene Schnüre geeignet zu sein. Die nachfolgenden Testergebnisse zur Ermittlung der Knotenfestigkeit erbrachten erstaunliche Ergebnisse.
Stroft GTP 5,5 kg lineare Tragkraft 5 Windungen =  91 % Knotenfestigkeit,
Stroft GTP 5,5 kg lineare Tragkraft 10 Windungen = bis 98% Knotenfestigkeit,
Stroft GTP 7 kg lineare Tragkraft 3 bis 5 Windungen = 90% Knotenfestigkeit.
Mit 10 Windungen kann die Knotenfestigkeit nahe an die 100% herangeführt werden, nur muss hier besonders sorgfältig geknotet werden (siehe letzter Absatz).
Der Knoten kann mit jeder Schnurstärke gebunden werden und findet überall dort Verwendung, wo Schnüre an Ringe und Ösen befestigt werden. Die Grundidee stammt von Jack Miller also, nenne ich diesen Knoten einfach mal "Jack`s Multifile Knoten".

Bindetechnik
Der Knoten kann auch ohne Probleme mit klammen Fingern oder schlechten Lichtverhältnissen geknotet werden, weil in Schritt 3 und 4 eine Einfädelhilfe in Form einer Schlaufe gelegt wird. Die Schlaufe dient nur als Einfädelhilfe und spielt beim Bilden des Knotens später keine Rolle. Er ist vergleichbar mit dem Pitzen-Knoten oder einigen Henkersknoten, die ähnlich gebunden werden. Weitere Knoteneigenschaften und Tipps beschreibt der letzte Absatz.

Schritt 1 und 2:
Die Schnur wird durch ein Ring/Öse/Öhr gezogen und zurück in einer Schlaufe hinter das stehende Schnurende gelegt. Wo sich die Schnur kreuzt, mit Daumen und Zeigefinger festhalten (Schritt 2). Die durch das Öhr laufende Schnur, mit der rechten Hand festhalten. Der Kunstköder/Wirbel etc. kann sich nun auf dem stehenden Schnurende frei bewegen und hält die Schnur etwas straff.

Schritt 3 und 4:
Die rechte Hand zur Linken bewegen und eine Schlaufe in das lose Ende der Schnur legen. Die Zeichnung in Schritt 3 zeigt genau, wie die Schlaufe an der überkreuzten Stelle verlaufen muss. Die Schlaufe wird nun ebenfalls mit der linken Hand zwischen Daumen und Zeigefinger an der überkreuzten Stelle gehalten. Wenn man sich Schritt 7 und 8 genauer betrachtet, ist das Legen der Schlaufe in Schritt 3 und 4 ist nicht unbedingt notwendig, sondern vereinfacht das korrekte Binden mit feinsten Schnüren.

Schritt 5 und 6:
Das lose Ende um die lange Schlaufe legen mit 5 bis 10 Windungen wiederholen.

Schritt 7:
Nachdem die Windungen gelegt wurden, kommt das lose Schnurende durch die nach oben stehende Schlaufe, die mit der linken Hand gehalten wird.

Schritt 8 bis 10:
In Schritt 8 wird der Knoten durch vorsichtigen Zug am losen Schnurende und leichtem Zug an der Schlaufe, gebildet. Beim Festziehen soll der Knoten nur seine nahezu geschlossene Form erreichen. Ein starkes Straffen ist nicht notwendig und schwächt eher die Verbindung. Das richtige Zusammenziehen in Schritt 8, ist entscheidend für die Knotenfestigkeit. Wenn unvorsichtig und zu schnell festgezogen wird, können im Knoten Spannungen und Überschneidungen entstehen, welche die Knotenfestigkeit um ein vielfaches herabsetzen (siehe Bilder).
Der Kunstköder/Wirbel etc. bewegt sich jetzt in einer Schlinge (Schlingenknoten = erzeugt eine sich zusammenziehende Schlaufe). Im letzten Schritt wird durch Zug an der Öse/Öhr und dem stehenden Schnurende, der Schlingenknoten an das Hakenöhr bewegt. Das abstehende Ende kappen und fertig ist Jack`s Multifile Knoten.
So soll der Knoten während des Zusammenziehens aussehen. Die Windungen werden sauber angeordnet.
Wenn es so wie auf dem linken Bild aussieht, sollte man nicht versuchen, mit kräftigem Zug an den Schnüren, noch einen optimalen Knoten zu erzeugen. Es wird nicht gelingen, denn bereits in dieser Phase gibt es Verschlingungen und Überschneidungen, die die Knotenfestigkeit deutlich herabsetzt.
Optimal gebundener Knoten. Der Knoten hat ein sauberes Aussehen, die Windungen liegen korrekt nebeneinander. Die Knotenfestigkeit wird hier entsprechend hoch sein.

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