Die Knotenpage für Angler

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Knotenkunde Theorie

 

 

 

   

Begriffe:

 

   

Knoten =

- fest verschlungener Teil eines Fadens, Schur oder Seils
- eine Verknüpfung von Fäden, Schnüren oder Leinen

Verbindungsknoten = zwei Schnüre miteinander verbinden
Festmacherknoten = eine Schnur an einem Gegenstand befestigen
Schnürknoten = zwei oder mehr Gegenstände miteinander verbinden
Schlaufenknoten = erzeugt eine sich nicht zusammenziehenden Schlaufe
Schlingenknoten = erzeugt eine sich zusammenziehenden Schlaufe
Spezielle Knoten = (z. B. Klemmknoten, Stopperknoten)

 

 

Loses / freies Ende =
Festes / stehendes Ende =

oder

Laufende / holende Part
Stehende / feste Part

Das Schnurende, welches nach dem Knoten frei absteht und keine zusätzliche Funktion hat, nennt man loses- oder freies Ende.

Das feste- oder stehende Schnurende (Part oder Schnurteil) hat Verbindung z. B. zur Rolle. Es steht später unter Last.

 

 

Bucht =
Schlaufe (Auge) =

Eine U-förmig verlaufende Schnur bildet eine Bucht. Liegt die Schnur beim bilden einer Bucht eng zusammen, überkreuzen sich aber nicht, wird diese Bucht als geschlossene Bucht bezeichnet.

Aus einer Bucht entsteht nach dem Überkreuzen der Schnur eine Schlaufe (auch Auge genannt).

   

Windung (Törn) =
Überhandknoten =

Eine 360-Grad-Wickelung der Schnur um ein Objekt oder ein Schnurteil wird als Windung oder Törn (Rundtörn) bezeichnet.

Ein Überhandknoten bildet die Basis vieler Angelknoten.

   

Blutknoten =

Blutknoten nennt man eine Reihe von Windungen (Törns). Viele Angelknoten beinhalten einen Blutknoten z.B. Clinch, San Diego, Stren, Schlagschnur-knoten, Springerschlaufe etc..

 

Gesteckter Knoten =

Aus dem Kletterbereich kommt der Begriff "gesteckter Knoten". Diese Bezeichnung wird auch oftmals für Angelknoten benutzt.

Als Gesteckt werden Knoten bezeichnet, die während des Bindens in einen Gegenstand z.B. Wirbelöse oder Sprengring eingebunden werden.

 

 Ein sehr anschauliches Video zum Thema gibt es bei Outdoor TV: http://www.odoo.tv/Knoten-Theorie.676.0.html

 
 
 

Multifile Multifilum, Polyfile  =

Grichisch "poly" = viel, zahlreich
Grichisch "filum" = Faden, Faser
Besteht aus zahlreichen Fäden

 Alles Wissenswerte über geflochtene und monofile Schnur
siehe unter "Weiterführende Links"

   
Multifile / Polyfile Material =

PE-Fasern = UHMWPE (Ultrahochmolekular gewichtiges Polyethylen). Bekannteste Hersteller sind „Original Dyneema Holland“ (DSM) und „Spectra USA“ (Honeywell). Die meisten Schnurhersteller nutzen dieses Grundmaterial für ihre Schnüre.

   
Geflechtschnur =

Je nach Herstellung werden 3 bis 8 PE-Stränge eng oder locker verflochten. Weitere Verfahren einiger Schnurhersteller sind das zusätzliche Vorstrecken, Einfärben, Versiegeln und Verschweißen unter Hitzeeinwirkung.

   
Nanofil = Mehrere PE-Stränge (Dyneema) werden nebeneinanderlaufend verschweißt. Die Stränge werden nicht miteinander verflochten. Nanofil ist daher eine multifile/polyfile Schnur (besteht aus mehreren Fasern) aber keine Geflechtschnur.
   
   

Monofile (Monofilum) =

Grichisch "monos" = allein oder einzeln
Grichisch "filum" = Faden, Faser
Besteht nur aus einem einzelnen Faden
   
   
     

Lineare Tragkraft

Die lineare Tragkraft ist die, welche eine 1 Meter lange Schnur, im trockenem, ungeknoteten Zustand bei 20° Celsius und einer bestimmten Zuggeschwindigkeit (in D meist 6mm/sek.) aufweist.
   

Knotenfestigkeit

Die Knotenfestigkeit gibt an, wie viel Prozent der linearen Tragkraft einer Schnur bei einem bestimmten Knoten übrig bleibt. Je höher der Prozentwert, desto besser die Knotenfestigkeit.
Beispiel: Eine Schnur mit einer linearen Tragkraft von 10 kg bricht nach einer Zugbelastung bei 7 kg am Knoten. So hat die Schnur mit einem bestimmten Knoten eine Knotenfestigkeit von 70 %.
   

Nassknotenfestigkeit

Wie Knotenfestigkeit nur wird die Schnur vor dem Test in ein Wasserbad gelegt. Nasse Schnüre haben meist eine niedrigere Knotenfestigkeit als Schnüre im trockenem Zustand.
   
   

Richtiges Knoten und der Flyping-Effekt

 

 

 

 

 

Der Begriff "flyping" kommt vom schottischen Wort "flyp", welches zurückdrehen oder zurückfalten bedeutet. Eine Flyping-Bewegung ist eine Drehung eines Knotenteils um 180°
(Tait-Flyping-Vermutung seit 1890).

Der Flyping-Effekt entsteht beim Zusammenziehen des Blutknotens.

Blutknoten oder eine Anzahl von Windungen sind langsam und mit bedacht festzuziehen. Nur so können sich die Windungen gleichmäßig anordnen und entwirren. Dabei dreht sich ein Teil des Knotens (Flyping-Effekt). Besonders bei Knoten mit einer Kreuzwicklung (auch X-Windungen oder Rückbindung genannt), wobei zwei Windungen sich kreuzend (X) übereinandergelegt werden, ist ein langsames Zusammenziehen wichtig. Bei einer großen Anzahl von Windungen sollte während des Festziehens, immer wieder mal mit Daumen und Zeigefinger der entstehende Knoten überprüft und notfalls wieder etwas gestreckt werden. Die Windungen müssen bei einem perfekt gebundenen Knoten exakt nebeneinander liegen.

Wenn unvorsichtig und zu schnell festgezogen wird, können im Knoten Spannungen und Überschneidungen entstehen welche die Knotenfestigkeit um ein vielfaches herabsetzen.

Hat der Knoten durch Zusammenziehen seine nahezu endgültige Form erreicht, muss er mit Kraft, die bei mindestens 2/3 seiner erwarteten Knotenfestigkeit liegt, straff gezogen werden. Nicht mit ruckartigem Zug (Schockbelastung) auf den Knoten einwirken, sondern gleichmäßig mit immer stärker werdender Kraft. Handschuhe für das stehende Schnurende und Zange für das freie Ende dienen hierbei als Hilfsmittel.

Beim Zusammenziehen eines Knotens mit monofiler Schnur wird eine nicht zu unterschätzende Reibungswärme erzeugt, die das Schnurmaterial ungünstig beeinflussen kann. Dadurch wird die Knotenfestigkeit verringert. Um eine Überhitzung des Materials vorzubeugen, sollte der Knoten im nassen Zustand straff gezogen werden. Das heißt, vor dem Zusammenziehen, Wasser, spezielle Kühlflüssigkeit für Knoten oder Speichel als Kühlmittel verwenden.

Multifiles/Polyfiles Schnurmaterial (Geflecht oder Nanofil) kann ohne Anfeuchten geknotet werden. Jedoch lassen sich manche Knoten besser binden, wenn die Schnur feucht ist. Knoten mit Geflecht gebunden neigen zum Durchrutschen. Vor allem Rundgeflochtene oder Schnüre mit glatter Oberfläche, die der Hersteller chemisch behandelt oder ummantelt hat. Deshalb sollten spezielle Knoten für Geflecht Verwendung finden oder man erzeugt eine Bindung mit wesentlich mehr Windungen, als es für Monofile erforderlich ist. Die Anzahl der Windungen für einen sicheren Knoten richtet sich nach der Eigenschaft der Schnur und muss ausgetestet werden. Auch Sekundenkleber oder spezielle Textilkleber verhindern das Durchrutschen, sollten aber in sehr geringer Menge aufgetragen werden damit ein Versteifen und Verkrusten des übrigen Schnurmaterials verhindert wird.
 

 

 

 

 

   
   

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