Wer geflochtene Schnüre mit
einem Schnurspleiss verbindet, kann eine Schnurverbindung mit bis zu 100% der linearen Tragkraft
erreichen. Weil ohne Knoten gearbeitet wird, verdickt sich die Schnur im
Durchmesser nur unwesentlich. Das Foto unten zeigt zum Vergleich einen
Schnurspleiss und die Verbindung mit einem "Doppelten Grinner Knoten".
Verwendet wurde hier 0,25 und 0,40er Geflecht. Ein genähter Spleiss ist
aber auch mit wesentlich dünneren Schnüren möglich.
Verwendung findet die gespleisste Verbindung z.B. beim Grundangeln, um
eine dicke Schlagschnur an die dünnere Hauptschnur zu binden. Beim
Brandungsangeln mit geflochtener Schnur müssen 10 bis 15m starkes Geflecht
an die ca. 0, 15er Hauptschnur befestigt werden, um das Auswerfen schwerer
Grundbleie zu ermöglichen. Oder man verlängert einfach nur die Hauptschnur
auf der Angelrolle oder verbindet Füllschnur knotenlos mit der
Hauptschnur.
Das Spleissen sollte in Ruhe vor dem Angeln durchgeführt
werden. Am Wasser wird es oftmals schwierig, denn man
benötigt, vor allem bei dünner Schnur, ein gutes Auge und Feingefühl. Also
nichts für Grobmotoriker.
Schritt 1 + 2: Die Schnurenden nicht zu knapp wählen.
Etwa 30cm freies Ende, vom ersten Durchstich an gemessen, sollten
ausreichen. Je dünner die Schnur umso feiner die Nadel. Ab 0, 20er
Geflecht können auch größere Nähnadeln zum Einsatz kommen z.B. die 6cm
lange Nadel auf dem Foto links.
Schritt 3 + 4: Die Abstände der einzelnen Durchstiche
sollten etwa 5mm auseinanderliegen. Zehn Durchstiche mit der dünneren
Schnur reichen in der Regel völlig aus. Danach die Schnur etwas straffen.
Schritt 5 + 6: Die dickere Schnur in die Nadel fädeln
und in gleicher Weise durch die dünnere Schnur stechen. Bei meinen Tests
mit relativ starker Schnur (0,25 an 0,40er) langten schon 5 Durchstiche
für einen festen Halt aus. Bei dünnem Geflecht sind 10 Durchstiche für
eine sichere Verbindung ausreichend. Zum Schluss, beide Schnüre mit
kräftigem Zug straffen.
Schritt 7: Die überstehenden Enden können gekappt
werden.
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